ÜBS
Wohnquartier südlich des Bahnhofs in Übersee

Städte­baulich­er und land­schaft­s­planer­isch­er Ideen­wet­tbe­werb (1. Preis)

Trans­for­ma­tion eines innerörtlichen Gewerbe­standorts in ein  Wohn­quarti­er mit 180 Wohnein­heit­en und Quartiersmitte

mit MGK Mahl Geb­hard Konzepte, Landschaftsarchitektur

Übersee am Chiem­see, 2023

 

Sit­u­a­tion.

Im Schnittpunkt von Bahn­hof und Ort­szen­trum, aber auch am Über­gang zum land­schaftlich geprägten Natur­raum der Chiem­gauer Berge liegt die beson­dere Lage­gun­st des neuen Quartiers.

Konzept.

Selb­st­be­wusst präsen­tieren sich die Baukör­p­er im Sied­lungs­ge­füge nach dem Vor­bild ober­bay­erisch­er Hof­stellen. Die Typolo­gie beste­ht aus Mehrfam­i­lien­haus, Rei­hen­haus und einem inno­v­a­tiv­en Park-Stadel, die um einen begrün­ten Innen­hof grup­piert sind. Zwis­chen den einzel­nen Höfen, die in natur­na­he Streifräume und Wiesen­fluren einge­bet­tet sind, entste­hen informell nutzbare Aneig­nungs­flächen, Bewe­gungs- und Grün­räume. Blick­beziehun­gen nach Süden in die nahe Bergkulisse wer­den bewusst insze­niert. Die Höfe for­mulieren über­sichtliche Nach­barschaften, ermöglichen ein soziales Miteinan­der sowie die Iden­ti­fika­tion mit dem Quarti­er und Ort.

Erschließung.

Die gesamte MIV-Anbindung erfol­gt über die bere­its vorhan­de­nen Straßen ohne weit­ere Versiegelung. 

Notwendi­ge Stellplätze wer­den oberirdisch im zweigeschos­si­gen Park-Stadel des jew­eili­gen Bauab­schnitts unterge­bracht und mit der quartier­seige­nen Energiezen­trale, Mobilitäts+Community-Hub und Shar­ing-Ange­boten ergänzt.

Das neue Quarti­er bleibt dadurch im Inneren aut­ofrei. Die Park-Stadel sind flex­i­bel umnutzbar und zukunftsfähig.

Typus.

Mit der Idee, die Park-Stadel als große hölz­erne, offene Baukör­p­er auszu­bilden, entste­hen kleine Höfe, die ein gemein­schaftlich­es Leben ermöglichen. Die Kom­bi­na­tion von Wohn­haus, Rei­hen­haus und Park-Stadel bietet einen viel­seit­i­gen Woh­nungsmix mit über­sichtlichen Nach­barschaften und schafft inner­halb eines Baufelds Mis­chung, Iden­tität und Individualität.

Im Hin­blick auf eine wirtschaftliche Real­isierung und dem Ziel zur Erstel­lung bezahlbaren Wohn­raums kann die Bebau­ung in kon­se­quentem Holzbau konzip­iert werden.

Freiraum.

Zwis­chen den Höfen befind­en sich größere Grün­bere­iche, die Spielflächen und Erhol­ungs­flächen für alle bieten.

Das im gesamten Quarti­er anfal­l­ende Regen­wass­er wird in den Reten­tion­sräu­men in den Innen­höfen gesam­melt. Somit entste­hen wech­selfeuchte Stan­dorte, die wiederum sowohl zur Förderung der Blau-Grü­nen Infra­struk­tur beitra­gen als auch die Bio­di­ver­sität im Quarti­er erhöhen. Diese Stan­dorte befördern ein gün­stiges Mikrokli­ma, das auch in heißen Som­mern zum Aufen­thalt ein­lädt. Großzügige Sitzbänke in den Innen­höfen und auf dem Quartier­splatz bieten sich dazu an.