PSM
Parkstadt Mülheim an der Ruhr
Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb (2.Preis)
Stadtquartier mit 700 Wohneinheiten und 8 ha Quartierspark
mit Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten
Mülheim, 2021
Der Entwurf verfolgt das Ziel ein echtes Mülheimer Stadtquartier zu werden, ein Stadtraum um einen gestaltgebenden Quartierspark orientiert, mit eigener Identität, mit freiräumlichen Qualitäten und prägnantem Charakter.
Das Quartier ist nicht nur ein Wohnstandort mit über 700 Wohnungen, sondern auch ein Beispiel für nachhaltigen Städtebau, der alle urbanen Nutzungen integriert und die Stadtteile Speldorf und Broich neu ausrichtet.
LANDSCAPE FIRST
Qualität- und gestaltgebend ist der existierende wertvolle Baumbestend, der maximal erhalten wird. Die Konzeption einer Park-Stadt entwickelt sich um den Stadt-Park herum und determiniert die sukzessive Entwicklung des Areals.
Neben den offensichtlichen Qualitäten zur Naherholung und Freizeitwert, sind Aspekte der Nachhaltigkeit wichtige Bestandteile einer urbanen Natur und zukunftsorientierten Stadtplanung: Klimaanpassung, Biodiversität, Filterwirkung, CO2 Reduktion, O2 Produktion, Reduzierung des Heat-Island-Effect durch Verdunstung von Bäumen und Freiflächen sowie ein Verbund der grün-blauen Infrastruktur,
die einen bedeutsamen Beitrag zu Retention, Speicherung und Versickerung von Regenwasser bei Starkregenereignissen leistet.
WALKABILITY
Die Parkstadt Mülheim als Leuchtturm eines zentral gelegenen und urban genutzten Quartiers fordert zukunftsfähige und nachhaltige Visionen zur Mobilität. Das Quartier distanziert sich sukzessive von der autozentrierten Mobilitätskultur und integriert den Umweltverbund mit neuen, individuellen und kollektiven Fahrzeugnutzungskonzepten. Auf zusätzliche öffentliche Erschließung kann verzichtet werden, vorhandene Strukturen werden optimiert.
Das Konzept umfasst Aspekte wie den flächensparenden Umgang mit Grund und Boden, Förderung der Nahmobilität, Kompaktheit, Dichte, einer starken Entsiegelung des gesamten Quartiers sowie der Anbindung an den Radschnellweg RS1.
URBAN MIX
Die klassischen Gebietskategorien von Wohnen, Arbeiten und Freizeit werden zugunsten neuer Lebensformen, Arbeitsstrukturen und Geschäftsmodelle abgewandelt, wie Co-Living, Cluster-Housing, Senior Living, Studenten-Apartments, Boarding-House, Cooperation und Co-Working, Start-Up, Atelierwohnen, uvm.
Unterschiedlich charakteristische und typologisch differenzierte Teil-Quartiere gliedern sich als ‚Protagonisten‘ in sukzessiver Entwickung um das Altbau-Ensemble und den Boulevard, formulieren aber zugleich auch einen eindeutigen Siedlungszusammenhang mit klarer Identität und Zusammengehörigkeit.