FRH2
Freiham 2. Realisierungsabschnitt, München

Städtebaulich-landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb (Preisgruppe, Anerkennung)
mit Burger Landschaftsarchitekten
München, 2018
57 ha, GFZ 1,6 — 2,9 gesamt ca. 6250 Wohneinheiten, Schulen, Kitas, Gewerbe, Parks und Freiräume

Warum in Frei­ham wohnen? Hier ist wed­er Stadt noch Land, nicht mehr das urbane Schwabing und noch nicht das ländliche Idyll des Fünf-Seen-Lands. Die Beson­der­heit des Ortes ist das Dazwis­chen, das sowohl das Urbane als auch die Qual­ität des Wohnens im Grü­nen ver­fol­gt. Hier wird keine Stad­trand­sied­lung ent­wor­fen, son­dern ein Stück zukun­ft­sori­en­tierte Stadt, mit eigen­er Iden­tität und neuen (frei-) räum­lichen Qualitäten.

 

Das Are­al des zweit­en Real­isierungsab­schnitts im Münch­en­er Stadt­teil Frei­ham Nord for­muliert gen West­en einen klaren baulichen Rand am Über­gang zum Land­schaftspark und zur offe­nen Land­schaft. Die Struk­tur knüpft an den ersten Abschnitt Frei­hams an und inter­pretiert diesen als urban-land­schaftlich geprägtes Gewebe zwis­chen Aub­inger Allee und Land­schaftspark. Die Gliederung der Baufelder wird in sein­er Grund­dis­po­si­tion dem östlich der Aub­inger Allee gele­ge­nen Abschnitt entlehnt, klein­maßstäblich­er und dif­feren­ziert fort­ge­set­zt. Dabei ste­hen die nach­barschaftlichen Iden­titäten und das Netz aus Freiräu­men beson­ders im Fokus.

 

Mit dem Prinzip ein­er durch­webten Tex­til­struk­tur ver­wandt, wird der Freiraum zum tra­gen­den Geflecht und set­zt den Duk­tus der vor­ange­gan­genen Bauab­schnitte fort. Die nord-süd-ori­en­tierten Freiräume des Land­schaftsparks und der Aub­inger Allee wer­den durch ein dazwis­chen befind­lich­es Aktivband mit Busspur und Radl-High­way ergänzt. Die ost-west-gerichteten öffentlichen und hal­böf­fentlichen Grün­räume der Grün­fin­ger und Streifräume verbinden Land­schaft und Stadt als parkar­tig gestal­tete, großzügige Aufen­thalt­sräume mit ein­deuti­gen raum­bilden­den Kon­turen, Öff­nun­gen und Abgrenzungen.

 

Wie in ein­er Par­ti­tur reagieren die Baufelder auf spezielle Lagen und Raum­bezüge: Diese Raum­no­ta­tio­nen erzeu­gen vari­anten­re­iche Typolo­gien, die ein bre­ites Spek­trum an unter­schiedlichen Wohn­for­men, Akteuren und Mis­chung ermöglichen. Der vor­wiegende Typus

der indi­vidu­ell geformten Mini-Blocks basiert auf räum­lich gegliederten Baukör­perkon­fig­u­ra­tio­nen, ein­er per­fori­erten, weit­ge­hend fün­fgeschos­si­gen Block­rand­be­bau­ung in Geschoss­woh­nungs­bau. Ent­lang der Erschließungsstrassen dominieren klare Straßen­rand-Bebau­un­gen; den Quartier­splatz markieren jew­eils beson­dere Gebäude­for­men; zu Streifraum und Grün­fin­ger ist der Block durch Bauwiche per­fori­ert und schafft Öff­nung, Durch­blick und Zugang; ent­lang der Park­side des Land­schaftsparks richt­en sich Hochhäuser aus den Block­struk­turen auf, schaf­fen Ori­en­tierung im Stadt­teil und for­mulieren einen klaren städte­baulichen Rand.