BAM
Lagarde Höfe & Warner Park — Konversionen Bamberg
Städtebauliches Gutachterverfahren
mit Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten IB Hausladen,
Urban Progress Matthias Ottmann, Schönenberg+Partner
170 ha für Wohnen, Handel, Gewerbe, Start-Ups, Spin-Offs, Energiepark, Versorgung, Landschaft, …
Bamberg, 2014–2015
Waren die Kasernenareale bislang exterritorial am Rand der Stadt gelegen, bietet sich durch die Auflassung die Chance zur Neuorientierung der Gesamtstadt. Die bisherige Randlage wird zum verbindenden Stadtquartier Bamberg Ost, als Gegenüber zur Altstadt und am Übergang von Stadt- zu Landschaftsraum. Es entsteht eine neue Mitte für den Bamberger Osten: Lagarde Höfe und Warner Park.
Die ehemalige Lagarde Kaserne übernimmt dabei Zentrumsfunktionen im Bamberger Osten ohne dabei mit dem historischen Zentrum zu konkurrieren. Die angrenzenden Quartiere profitieren von der neu entwickelten Struktur aufgrund der Durchlässigkeit, Vernetzung und Anbindung. Der ehemals hermetische Ort wird zur verbindenden und gut erreichbaren Mitte im Bamberger Osten, in Größe, Lage und Einzugsbereich vergleichbar mit der Kernstadt, zur Ergänzung, Erweiterung und Übernahme städtischer Funktionen und Arrondierung der stadträumlichen Qualitäten.
Das markante Ensemble der denkmalgeschützten Blockrandgebäude der ehemaligen Stallungen wird dabei behutsam geöffnet und mit der Nachbarschaft vernetzt, als Schnittstelle und zur Aufnahme von Dienstleistungs- Handwerks- und Handelsnutzungen sowie von Kultur und Kreativbranchen, geprägt von Dichte, Mischung und Zentralität. Altstädtisch proportionierte Gassen binden direkt an die Erschließungsstruktur der Umgebung an und ermöglichen so eine hohe Nahmobilität im gesamten Quartier.
Unterschiedliche Freiraumtypologien spannen ein stadträumliches Netz auf, das wichtige Verbindungen festigt und bestehende, wie zukünftige Baufelder definiert: Radl-Ramblas, Pappelallee, Anger, Bosketts, kleine Haine, Sportpark und Plätze bilden das Gerüst innerhalb dessen sich die Stadt sukzessive entwickeln kann. Noch nicht benötigte, vorgehaltene Felder werden als Energiefelder zwischengenutzt und leisten einen ökologischen wie ökonomischen Beitrag zur Stadtentwicklung. Die Erträge aus dem Park dienen der Energieversorgung und erwirtschaften anteilig die Herstellung und Pflege der öffentlichen Grünräume. Der dabei entstehende Warner-Park ist ein Freiraumkontinuum aus stabilen Netzelementen und variablen Feldern, das in jedem Entwicklungsstadium eine gleichbleibend hohe Qualität aufweist. Er ist alltagstauglich als öffentliche Vernetzung der Stadt und sonntagstauglich durch seine ästhetische Qualität einer sich ständig wandelnden Parklandschaft.